Autograf: Universitätsbibliothek Kassel – Landesbibliothek und Murhardsche Bibliothek der Stadt Kassel (D-Kl), Sign. 4° Ms. Hass. 287

Frankfurt a/m 17t 8bre 1817

G.G.
In der Eigenschaft, als Mitglied der hiesigen Theater Direction, bin ich so frei mich durch Gegenwärtiges an Ew. Wohlgebohrn zu wenden! Unser orchester ist nemlich seit geraumer Zeit, seines Directors des Ihnen wahrscheinlich bekannten verdienstvollen Herrn Schmitt beraubt, der an einer, wie es sich jetzt ergiebt, leider unheilbaren Krankheit darnieder liegt – Es ist daher dringende Nothwendigkeit seine Stelle baldmöglich zu ersetzen – und ich erlaube mir die Anfrage bei Ihnen ob Sie vielleicht geneigt wären, dieselbe zu unternehmen? Wenn Ihre Gesinnungen hierinnen mit meinen Wünschen, die auch diejenigen meiner Herren Collegen so wie unsers ganzen Publicums sind, übereinstimmen, dann haben Sie die Güte sich darüber entweder schriftlich gegen mich, oder auch den Übermacher dieses Herrn Diest, mündlich, zu erklären, um andere Anträge abweisen zu können – ! Um Beschleunigung desselben muß ich dann noch ganz besonders bitten – so wie es für unser orchester überhaupt höchst wünschenswerth und nothwendig wäre, daß Ihre hieher Kunft so bald nur immer möglich erfolge – ! Mit Verlangen sehe ich Ihren Nachrichten entgegen und habe indessen die Ehre mich hochachtungsvoll zu unterzeichnen

Ihren ergebensten
Wm Mumm
Banquier

Autor(en): Mumm, Wilhelm
Adressat(en): Spohr, Louis
Erwähnte Personen: Diest, Johann Heinrich
Erwähnte Kompositionen:
Erwähnte Orte:
Erwähnte Institutionen: Stadttheater <Frankfurt am Main>
Zitierlink: www.spohr-briefe.de/briefe-einzelansicht?m=1817101747

Spohr



Spohrs Antwortbrief vom 21.10.1817 ist derzeit verschollen.
An den Verfasser dieses Briefs erinnert sich Spohr später offensichtlich falsch: „[...] wir [...] befanden uns eben in Amsterdam, [...] als ich einen Brief vom Theaterdirektor in Frankfurt am Main, Herrn Ihlée, erhielt, worin mir dieser im Namen der Aktionäre jenes Theaters die Stelle des Opern- und Musikdirektors antrug und im Fall der Annahme um schleunigste Überkunft bat“ (Lebenserinnerungen, hrsg. v. Folker Göthel, Tutzing 1968, Bd. 2, S. 46, Text mit fehlerhafter Paginierung auch online; vgl. Louis Spohr’s Selbstbiographie, Bd. 1, Kassel und Göttingen 1860, S. 56).

Kommentar und Verschlagwortung, soweit in den Anmerkungen nicht anders angegeben: Karl Traugott Goldbach (08.03.2024).