Autograf: Staatsbibliothek zu Berlin Preußischer Kulturbesitz, Musikabteilung mit Mendelssohnarchiv (D-B), Sign. N.Mus.ep 1521
Online-Edition: Carl-Maria-von-Weber-Gesamtausgabe. Digitale Edition
Druck 1: Collector. A Magazine for Autograph and Historical Collectors 66 (1953) (= Katalog Walter R. Benjamin Autographs, New York), S. 153 (engl. Übers., teilweise)
Druck 2: Autographen. Sammlungen † Carl Eduard von Sachsen-Coburg und Gotha, † Landgerichtsrat Dr. jur. Moritz Hansult Gießen und anderer Besitz. Auktion am 8. November 1957 in Marburg (= Katalog Stargardt 534), Marburg 1957, S. 88 (teilweise)
Beleg: Autographen-Sammlung enthaltend Musiker-Briefe und Musik-Manuskripte aus dem Nachlasse des berühmten Komponisten Louis Spohr (1784-1859) nebst Beiträgen aller Art (Fürsten, Staatsmänner, Dichter, Gelehrte, Künstler, etc.) aus dem Besitz eines bekannten Berliner Sammlers. Versteigerung zu Berlin Montag, den 15. und Dienstag, den 16. Oktober 1894 (= Katalog Liepmannssohn), Berlin 1894, S. 71f.

Sr. Wohlgeb.
dem Herrn Kapellmeister
Louis Spohr
dermalen
zu
Carolath
bey Neustädtel in
Schlesien.
 
 
Mein theurer Freund!
 
Von Tag zu Tag habe ich die Beantwortung Ihres lieben Briefes vom 9. Aprill verzögert um Ihnen endlich einen erfreulichen Zustand unsrer Oper melden zu können, aber noch ist es leider nicht möglich, und ich eile Ihnen blos zu sagen, daß wir Ende August Häser erwarten, Hr. Rosenfeldt und Ehlers auch zu bekommen hoffen, und so unsre Oper gegen den Herbst wohl wieder auf einem respectabeln Fuß sein wird. bis jezt ist unser ganzes Personal Stand der Ihnen beschriebene.
In einigen Tagen trete auch ich eine Urlaubs Reise an, die mich zuerst nach München führen wird, meine Adresse da ist, bey H. Kammermusiker Bärmann, Maximiliansplatz No. 1328.
Die Partitur Ihrer Oper übergebe ich H. Liebich, dem Sie nun so gütig sein müßten Ihre weitere Disposition zu schreiben. Es thut mir unendlich wehe, daß die ungünstigen verdammten Umstände mir nicht erlaubten Ihnen und mir die große Freude der Aufführung zu machen, nehmlich – in der bestimmten Zeit. Laßen Sie aber uns, wie ich herzlich wünsche und hoffe, so sollen Sie gewiß noch zu Ihrer Freude davon hören wenigstens.
Nun addio liebster Freund, alles schöne an Ihre liebe Gattin und bleiben Sie der Freund Ihres
 
treuesten
CMv.Webers
 
Prag d. 28. May 1815.
 
den 3t oder 4t Juny reise ich ab.

Autor(en): Weber, Carl Maria von
Adressat(en): Spohr, Louis
Erwähnte Personen: Baermann, Heinrich Joseph
Ehlers, Wilhelm
Häser, Wilhelm
Liebich, Johann Carl
Rosenfeldt (Sänger)
Erwähnte Kompositionen: Spohr, Louis : Faust
Erwähnte Orte: Prag
Erwähnte Institutionen: Ständetheater <Prag>
Zitierlink: www.spohr-briefe.de/briefe-einzelansicht?m=1815052843

Spohr



Dieser Brief ist die Antwort auf den derzeit verschollenen Brief Spohr an Weber, 09.04.1815. Spohr beantwortete diesen Brief am 21.09.1815.
[Ergänzung 05.04.2022: Weber erwähnt diesen Brief im seinen Tagebucheintrag vom gleichen Tag.]
 
Kommentar und Verschlagwortung, soweit in den Anmerkungen nicht anders angegeben: Karl Traugott Goldbach (25.08.2017).