Autograf: nicht ermittelt
Inhaltsangabe 1: Louis Spohr’s Selbstbiographie, Bd. 1, Kassel und Göttingen 1860, S. 212
Inhaltsangabe 2: Louis Spohr, Lebenserinnerungen, hrsg. v. Folker Göthel, Tutzing 1968, Bd. 1, S. 188, mit falscher Paginierung auch online

Autor(en): Reibnitz, Ludwig von
Adressat(en): Spohr, Louis
Erwähnte Personen: Caroline Carolath-Schönaich, Fürstin
Dorothea Reuss-Schleiz-Köstritz, Fürstin
Haugwitz, Henriette von
Spohr, Dorette
Erwähnte Kompositionen:
Erwähnte Orte: Carolath
Erwähnte Institutionen:
Zitierlink: www.spohr-briefe.de/briefe-einzelansicht?m=1815022547

Spohr



Der letzte erschlossene Brief dieser Korrespondenz ist Reibnitz an Spohr, bis zum 07.04.1806. Der nächste erhaltene Brief dieser Korrespondenz ist Reibnitz an Spohr, 16.03.1824.
Spohr gibt den Inhalt des Briefs in seinen Lebenserinnerungen wieder: „Ich erhielt nämlich von meinem ehemaligen Intendanten, dem Baron von Reibnitz in Breslau, einen Brief, in welchem dieser im Namen einer ihm befreundeten Familie, der des Fürsten von Carolath, anfragte, ob ich wohl geneigt sei, die Sommermonate bei ihr auf ihrer Herrschaft Carolath in Schlesien zuzubringen? Die Fürstin wünsche, daß ihre beiden Töchter [Dorothea, spätere Fürstin von Reuss-Schleiz-Köstriz, und Henriette, später verh. von Haugwitz], deren eine Harfe, die andere Pianoforte spiele, von meiner Frau in der Musik unterrichtet würden. Man werde bemüht sein, mir und meiner Familie den Aufenthalt auf ihrem reizend gelegenen Schlosse so angenehm als möglich zu machen. Er, der Baron, sei auch eingeladen und werde sich unendlich freuen, wenn ich die Einladung annähme, um einmal wieder mit mir zusammen sein zu können!“
Da Spohr aus Wien direkt nach Carolath reiste, muss er diesen Brief noch deutlich vor seiner Abreise aus Wien am 07.03.1815 erhalten haben: „Abgereiset […] Den 7. März […] Hr. Spohr, Kapelmeister, nach Schlesien“ („Angekommene Ausländer und Inländer. Vom 7. bis 10. März“, in: Oesterreichisch-Kaiserliche privilegirte Wiener-Zeitung (1815), S. 279). Zum Zeitpunkt von Spohrs Wiener Abschiedskonzert am 19.02.1815 waren die schließlich realisierten Reisepläne zumindest öffentlich noch nicht bekannt: „Sein erster Ausflug ist nach Prag, wo seine neue Oper, Faust, bereits einstudirt wird“ („Wien. Uebersicht des Monats Februar“, in: Allgemeine musikalische Zeitung 17 (1815), Sp. 196-201 und 216-218, hier Sp. 218, von Spohr zit. in den Inhaltsangaben) bzw. „Nachdem er diesen Sommer in Sachsen zugebracht haben wird, denkt er über die Rheingegenden und München nach Rom zu reisen, und die übrigen Städte Italiens nach und nach in längerem Verweilen zu genießen […]“ (E. Horstig, „Wien, am 20. Febr. 1815“, in: Morgenblatt für gebildete Stände 9 (1815), S. 243f., hier S. 244). Da wenigstens zwei Tage für den Postweg einzurechnen sind, die Familie Spohr andererseits sicherlich ein wenig Zeit benötigte, die Reise nach Schlesien zu organisieren (einschließlich weiterer Korrespondenz mit Reibnitz), erscheint ein Briefdatum in der zweiten Februarhälfte 1815 plausibel.

Kommentar und Verschlagwortung, soweit in den Anmerkungen nicht anders angegeben: Karl Traugott Goldbach (21.01.2022).