Autograf: nicht ermittelt
Kopierbuch: Sächsisches Staatsarchiv, Staatsarchiv Leipzig (D-LEsta), Sign. 21070 C. F. Peters, Leipzig, Nr. 5022, S. 54
d. 3. Spohr in Gotha.
Das Konzert ist in Arbeit. Hr. H. hat die Stimmen geschickt. Ich erkenne Ihr Vertraun, daß Sie mir die Auswahl überlassen. Lieb wäre es mir, wenn Sie mir bestimmt hätten, wie hoch ich im Preise gehen soll. – Folgendes sind die billigsten Preise einiger Flügel-Fp.1, u. es steht bei Ihnen, ob Sie nach Ihrem Verhältniß mit dem Besteller eine Provision für Ihre Mühe darauf schlagen wollen. – 1 brav gearbeitetes von Fritz, mit herrlichem Ton, von Königsholz, mit Bronce, 6 Okt., den gewöhnlichen Zügen, wovon der Pianozug bis zum Ppp gedrückt werden kann; dabei hat es die jetzt übliche (jedoch ganz simple) türk. Musik, die als Spielerei weggelassen werden kann Pr. 246 Rth. – 1 Brodmann in Mahag. mit Bronce, 6 Oktaven; die Züge sind mit den Knieen zu drücken; dauerhaft gebaut, von2 schönem Ton, aber schon gebraucht. Jedoch ist es trefflich gehalten, nur daß das Mah. nicht so hell wie neues ist. Wäre es nicht so gut, so hätte ich es nicht gegen 1 Giraffp.3 angenommen. Preis 200 Rth. – 1 Fritz in rotheiben Holz mit 6 Oktaven, Pr. 180 Rth. – Noch habe ich Fps. von Walther, Bertsche, Math. Müller in verschiedenen Hölzern. Von Streicher erwarte ich eins. – Daß übrigens Fritz mir gute Fp. liefert, wird Ihnen Müller in Weimar bezeugen. Ich erwarte nun Ihren Entschluß.
Autor(en): | Kühnel, Ambrosius Peters |
Adressat(en): | Spohr, Louis |
Erwähnte Personen: | Bertsche, Jacob Brodmann, Joseph Johann Fritz, Johann Peter Hermstedt, Johann Simon Müller, August Eberhard Müller, Mathias Streicher, Nanette Walter, Gabriel Anton |
Erwähnte Kompositionen: | Spohr, Louis : Konzerte, Klar Orch, op. 26 |
Erwähnte Orte: | |
Erwähnte Institutionen: | |
Zitierlink: | www.spohr-briefe.de/briefe-einzelansicht?m=1812040350 |
Dieser Brief ist die Antwort auf Spohr an Kühnel, 28.03.1812. Spohr beantwortete diesen Brief am 09.04.1812.
[1] „Flügel-” über der Zeile eingefügt.
[2] „von” über der Zeile eingefügt.
[3] Als Giraffe-Piano wurde ein Flügel bezeichnet, bei dem die Saiten nicht horizontal, sondern vertikal gespannt waren.
Kommentar und Verschlagwortung, soweit in den Anmerkungen nicht anders angegeben: Wolfram Boder (29.07.2016).