Autograf: Sächsisches Staatsarchiv, Staatsarchiv Leipzig (D-LEsta), Sign. 21070 C. F. Peters, Leipzig, Nr. 850, Bl. 35
Druck: Horst Heussner, Die Symphonien Spohrs, Phil. Diss. Marburg 1956, Anh. S. 9

Frankenhausen den 12ten
Juli. 11.

Nehmen Sie lieber Freund meinen herzlichsten Dank für die schöne und korrekte Ausgabe meiner Sinfonie. Es ist kein einziger Stichfehler bemerckt worden. – Von den 10 Exempl. schicke ich Ihnen 7 wieder zurück, eins hat Hermstedt und 2 Schade1 genommen, die sie Ihnen berechnen werden.
Von dem ungeheuren Efeckt, den die Sinfonie mit dieser herrlichen Besetzung gemacht hat, werden Ihnen die Leipziger erzählen.2 – Ich hoffe, ihr Ruf wird sich von hier verbreiten, und Sie beym Verlag nicht zu kurz kommen, wie Sie es zu befürchten scheinen. – Das Clarinett-Concert werde ich Ihnen überschicken, sobald Sie es nöthig haben werden.
Ihre Avertissements habe ich nach Möglichkeit verbreitet.
Leben Sie wohl.

Ihr
Freund
Louis Spohr.

NS. Die Partitur meiner Sinf. wird Hr. Mathei dem Hn Hofr. Rochlitz3 einhändigen.4

Autor(en): Spohr, Louis
Adressat(en): Kühnel, Ambrosius
Peters
Erwähnte Personen: Hermstedt, Johann Simon
Matthaei, Heinrich August
Rochlitz, Friedrich
Schade, Johann Gottfried
Erwähnte Kompositionen: Spohr, Louis : Konzerte, Klar Orch, op. 26
Spohr, Louis : Sinfonien, op. 20
Erwähnte Orte: Frankenhausen
Erwähnte Institutionen:
Zitierlink: www.spohr-briefe.de/briefe-einzelansicht?m=1811071220

Spohr



Dieser Brief ist die Antwort auf einen derzeit verschollenen Brief von Kühnel an Spohr. Der nächste erhaltene Brief dieser Korrespondenz ist Spohr an Kühnel, 01.01.1812.

[1] Heussner transkribiert hier „Schock”.

[2] Vgl. „Das große Konzert in Frankenhausen, am 10ten Juli dieses Jahres und den folgenden Tagen”, in: Zeitung für die elegante Welt 11 (1811), Sp. 1233-1237, hier Sp. 1235; „Notizen”, in: Allgemeine musikalische Zeitung 13 (1811), Sp. 578ff., hier Sp. 579.

[3] Rochlitz war Herausgeber der Allgemeinen musikalischen Zeitung. Möglicherweise sollte es die Partitur dem Rezensenten der Sinfonie erleichtern, die nur als Stimmen gedruckte Komposition zu besprechen (vgl. [E.T.A. Hoffmann], Rez. „Première Symphonie pour 2 Violins, 2 Flûtes, 2 Hautbois, 2 Clarinettes, 2 Bassons, 2 Cors, 3 Trombones, 2 Trompettes, Timbales, Viole, et Basse, composée et dediée à Messieurs les Directeurs du grand Concert à Leipzig par Louis Spohr. Oeuvr. 20 [...]”, in: Allgemeine musikalische Zeitung 13 (1811), Sp. 797-806 und 813-819).

[4] Auf der letzten Seite des Briefs befindet sich von anderer Hand noch der Eingangsvermerk des Verlags: „1811 / d. 12. Jul. / '' 16. '' / Spohr / Frankenhausen.“.

Kommentar und Verschlagwortung, soweit in den Anmerkungen nicht anders angegeben: Wolfram Boder (28.07.2016).