Autograf: Mitteldeutscher Sängerbund (Sitz Kassel) als Depositum im Spohr Museum Kassel (D-Ksp), Sign. MSB Briefe 3

Zwischen dem H. Concertmeister Spohr von einem und F.L. Schmidt vom andern Theile, ist folgender Contract verabredet und geschloßen worden.
H. Spohr empfängt für die Composition der Oper: Der Zweykampf mit der Geliebten, sobald sie vollendet und überschickt ist, sechszig Friedrichsd‘or. Er verspricht dazu, von werden Compsition noch Dichtung keinem andern, als dem mit ihm Contractirenden mitzutheilen.
Der Contractirende geblobt dagegen: sobald die Summe von siebzig Friedrichsd‘or (indem funfzig Thaler [???] Geld an den Dichter1 bezahlt sind) nebst den Copialien hingegangen ist, von aller ferneren Einnahmen dem Componisten zwey Drittheile, und dem Dichter ein Drittheil gewissenhaft zu kommen zu lassen.2
Die Oper muß – im Fall die Stimmen nicht in Gotha können geschrieben werden – im Januar 1811 in Hamburg eintreffen.
Zu allen Veränderungen, welche der Componist nöthig findet, ist der Dichter bereit.
Genehmigt in allen Theilen und eigenhändig unterschrieben.

Hamburg d. 8ten März 1810.
Friedrich Ludwig Schmidt.3

Louis Spohr
Herzogl. Sachsen-Gothaischer Concertmeister.

Autor(en): Schmidt, Friedrich Ludwig
Adressat(en): Spohr, Louis
Erwähnte Personen: Schink, Johann Friedrich
Erwähnte Kompositionen: Spohr, Louis : Der Zweikampf mit der Geliebten
Erwähnte Orte:
Erwähnte Institutionen: Stadttheater <Hamburg>
Zitierlink: www.spohr-briefe.de/briefe-einzelansicht?m=1810030844

Spohr



Zu Spohrs Hamburg-Aufenthalt vgl. „Hamburg, 16 Febr.“, in: Morgenblatt für gebildete Stände 4 (1810), S. 216. Den an Spohr ergangenen Kompositionsauftrag erwähnt „Notizen“, in: Allgemeine musikalische Zeitung 12 (1810), Sp. 853f., hier Sp. 854.

[1] Johann Friedrich Schink.

[2] Schmidt teilt diese Vertragsbedingungen auch mit in: Denkwürdigkeiten des Schauspielers, Schauspieldichters und Schauspieldirectors Friedrich Ludwig Schmidt (1772-1841), hrsg. v. Hermann Uhde, Bd. 1, Hamburg 1875, S. 300.

[3] Bis hierhin in der Handschrift Schmidts, danach von Spohr unterschrieben.

Kommentar und Verschlagwortung, soweit in den Anmerkungen nicht anders angegeben: Karl Traugott Goldbach (06.06.2018).