Autograf: Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg Frankfurt am Main (D-F), Sign. Mus. Autogr. L. Spohr A 8
Druck: Die Erinnerungen der Karoline Jagemann, hrsg. v. Eduard von Bamberg, Dresden [1926], S. 356f. (teilweise)

Herrn
Herrn Stromeier.
ber. Sänger am Hof-
theater
zu
Weimar.
 
franco.
 
 
Gotha den 18ten Merz
9.
 
Liebster Freund,
 
Nehmen Sie meinen herzlichsten Dank für die mir so angenehme Nachricht, daß die Hauptschwierigkeit, die der Aufführung meiner Oper entgegenstand, durch die Ankunft eines Tenoristen1 gehoben werden wird. Der Rath Reinhard hatte bereits nach Cassel geschrieben, um sie dort aufs Theater zu bringen, allein wo könnte ich sie wohl lieber sehn als in Weimar, wo die zwey Hauptrollen, des ersten Sopran2 und des ersten Basses3 so vorzüglich besezt sind! Ich habe daher auch mit der heutigen Post an Herrn von Goethe geschrieben und ihn wieder an die Oper erinnert.4 So bald ich eine Antwort habe, werde ich so gleich die Partitur und die Singstimmen überschicken.
Die Baßarie im 3ten Act die ich ganz für Ihren Umfang und Ihre herrliche Stimme geschrieben habe, müßte in Kassel wohl gleich wegfallen so wie vieleicht noch manches andre; wie sehr ich mich daher auf eine Aufführung in Weimar freue, können Sie leicht denken.
Empfehlen Sie mich und meine Frau der Demois. Jagemann aufs beste und sagen Sie ihr, daß meine Frau sich sehr darauf freue, die Bekanntschaft mit ihr zu erneuern. Bitten Sie sie doch auch in meinem Nahmen meine Wünsche wegen baldiger Aufführung gütigst zu unterstützen.
Mit Liebe und Freundschaft
 
Ihr
Louis Spohr

Autor(en): Spohr, Louis
Adressat(en): Stromeyer, Karl
Erwähnte Personen: Goethe, Johann Wolfgang von
Jagemann, Karoline
Moltke, Carl Melchior
Reinhard, Carl Friedrich
Erwähnte Kompositionen: Spohr, Louis : Alruna
Erwähnte Orte: Kassel
Weimar
Erwähnte Institutionen: Hoftheater <Kassel>
Hoftheater <Weimar>
Zitierlink: www.spohr-briefe.de/briefe-einzelansicht?m=1809031814

Spohr



Dieser Brief ist die Antwort auf einen derzeit verschollenen Brief von Stromeyer an Spohr. Der nächste erhaltene Brief dieser Korrespondenz ist Spohr an Stromeyer, 20.07.1809.
 
[1] Durch Karl Melchior Jakob Moltke (vgl. Die Erinnerungen der Karoline Jagemann, hrsg. v. Eduard von Bamberg, Dresden [1926], S. 355).
 
[2] Karoline Jagemann.
 
[3] Stromeyer selbst.
 
[4] Obwohl der Brief an Johann Wolfgang von Goethe diesem Brief zufolge vorher geschrieben sein sollte, ist er erst auf den 19.03.1809 datiert.
 
Kommentar und Verschlagwortung, soweit in den Anmerkungen nicht anders angegeben: Karl Traugott Goldbach (30.09.2016).