Autograf: nicht ermittelt
Kopierbuch: Sächsisches Staatsarchiv, Staatsarchiv Leipzig (D-LEsta), Sign. 21070 C. F. Peters, Leipzig, Nr. 5024, S. 716

28 Spohr in Gotha Oblat.1

Ich freue mich Ihrer Zufriedenheit mit der Edition. Die Partitur sollen Sie zur Bestätigung des Gesagten erhalten. Was sagen Sie zur Recension Ihrer Quat. in der eleg. Z.?2 – Stehen Sie denn mit H. Reichardt nicht in guther Vernehmung?3 Einige Trios von Ihnen wären mir lieb. Von den versicherten(?) Sachen bitte ich mir genau corrigirt aus, (in Part. u. Stimmen.) a) Das Concert, was am meisten Beifall hat, d. h. ein rechtes Favorit Concert.4 b) Die Variat. in A5 u. D6! Wie wärs, wenn Sie so eine Sonate, die Sie mit Ihrer Frau spielen, auch für Fortep. einrichteten, also: Harfe oder Fp.? – Die Inlage ist besorgt.7 – Schöne Neapolit. Saiten u. Guitaren. Der Arbeit meines Verlags u. Instr. befördern. Schreiben Sie mehr Quat. Sagen Sie H. Schade, daß ich seine Nachricht erwarte.



Dieser Brief ist die Antwort auf Spohr an Kühnel, 10.03.1806. Spohr beantwortete diesen Brief am 09.04.1806.

[1] Hier wohl die Brief-Oblate gemeint, die als Alternative oder Ergänzung zum Siegellack diente (vgl. Johann Christoph Adelungs Auszug aus dem grammatisch-kritischen Wörterbuche der Hochdeutschen Mundart, Bd. 3, Leipzig 1801, S. 553; Philander, Neuer und vollständiger Briefsteller, welcher eine gründliche Anleitung zum Briefschreiben, wie auch einen auserlesenen Vorrath auf allerley Fälle wohlausgearbeiteter Briefe nach denen besten Mustern enthält [...], Frankfurt am Main und Leipzig 1785, S. 59).

[2] Rez. „Deux Quatuors pour 2 Violons, Alto et Basse composées etc. par Louis Spohr. Op. 4 [...]”, in: Zeitung für die elegante Welt 6 (1806), Sp. 237-240. – Diese Rezension enthält nach einer langen Einleitung über Streichquartette im allgemeinen nur knappe Bemerkungen über Spohrs Kompositionen, die der Rezensent mit einer Kritk an der Verwendung des Portamentos scharf kritisiert: „Die Seufzer – verliebter Katzen pflegen unverwöhnten Ohren weder in der Natur – noch in der Nachahmung zu gefallen” (ebd., Sp. 240).

[3] Reichardt war Herausgeber der Berlinischen musikalischen Zeitung, in der sich Spohr eine Rezension seiner Streichquartette op. 4 wünschte.

[4] Spohr schickte mit seinem Antwortbrief das Konzert op. 7.

[5] Op. 8.

[6] Op. 6.

[7] Ein derzeit verschollener Brief von Spohr an Johann Bernhard Limburger.

Kommentar und Verschlagwortung, soweit in den Anmerkungen nicht anders angegeben: Wolfram Boder (13.06.2014).