Autograf: nicht ermittelt
Kopierbuch: Sächsisches Staatsarchiv, Staatsarchiv Leipzig (D-LEsta), Sign. 21070 C. F. Peters, Leipzig, Nr. 5024, S. 665f.
19 Spohr in Gotha
Herr Schade wollte Ihnen ein Hochzeitgeschenk machen, sein Brief an mich kam aber zu spät; ich versprach ihm, daß er Ihnen noch etwas Liebes übergeben sollte, welches dann hiermit geschieht. Nicht wahr! Das ist eine Edition, die Ihnen gefällt? Und kein Fehler in der ganzen Auflage. Daß dieses nur Freundschaft bewirken konnte, muß ich bemerken, denn die Revision der Stimmen und der Partituren hat mir Zeit und Mühe gekostet. Die Partituren sehen nun von der rothen Dinte sehr bunt aus. Indeß, ich thats0k con Amore. Manches aber habe ich nicht geändert, was erst eine Correspondenz verursacht und die Ausgabe verzögert hätte. Es gibt nämlich an manchen Orten Mängel, die nur durch zugleiche Umänderung der Mittelstimmen zu verbessern sind, Mängel, die auch bei der ersten Aufführung Hrn Müller und Schicht gleich auffielen. Für eine vorläufige rühmende0l Anzeige in der eleg. Zeitung1 habe ich gesorgt. Sie müssen sie gelesen haben. Halten Sies für gut, so lassen Sie doch entweder eine Rezension, oder eine gelegn. Nachricht von den Quat. in die musik. Zeit. einreichen. Überhaupt bitte ich mir wissend zu machen, in welchen Blättern Ihre Freunde Einfluß haben, damit ich mich danach richte. Am vergangenen Sontag bat ich meine Freunde zur Aufführung Ihrer Quat. H. Mathei spielte sie recht brav. Sie gefielen so, daß beide 2 Mal gespielt wurden. Ich sage Ihnen besonders meinen Dank für den herrlichen Genuß. Wie sie in Wien u. Paris gefallen werden, will ich Ihnen sagen. Ihre Forderung des Honorars acceptire ich. Den Schein über die Ihnen gemachte Contozahlung muß ich ja behalten. Sollten Sie nicht Gelegenheit haben am Hofe und an Andern orten Fp.2 wovon ich jetzt beträchtl. Vorrath habe, anzubringen. Ich bitte sehr darum. An den Weimarschen Hof habe ich dergl. geliefert. Auch erinnere ich Sie an Ihr Versprechen wegen meines Verlags. Haben Sie keine Trios' componirt? Geben Sie mir doch gelegenheitl. bald Nachricht von allen Ihren Manusk. Schreiben Sie mir doch bald, wie sich die Quart. aus dieser Edition spielen.
Autor(en): | Kühnel, Ambrosius Peters |
Adressat(en): | Spohr, Louis |
Erwähnte Personen: | Matthaei, Heinrich August Müller, August Eberhard Schade, Johann Gottfried Schicht, Johann Gottfried |
Erwähnte Kompositionen: | Spohr, Louis : Quartette, Vl 1 2 Va Vc, op. 4 Spohr, Louis : Trios, Vl Va Vc |
Erwähnte Orte: | Leipzig Paris |
Erwähnte Institutionen: | |
Zitierlink: | www.spohr-briefe.de/briefe-einzelansicht?m=1806021950 |
Dieser Brief ist die Antwort auf Spohr an Kühnel, 27.01.1806. Spohr beantwortete diesen Brief am 10.03.1806.
[0k] [Korrektur 17.10.2018 nach Hinweis von Axel Beer: „ich thats" statt vorher fälschlich „ich gebe”.]
[0l] [Korrektur 17.10.2018 nach Hinweis von Axel Beer: zuvor noch nicht entziffertes „rühmende” ergänzt.]
[1] Rez. „Deux Quatuors pour 2 Violons, Alto et Basse composées etc. par Louis Spohr. Op. 4 [...]”, in: Zeitung für die elegante Welt 6 (1806), S. 237ff.
[2] Möglicherweise Abkürzung für „Forte-Pianos”.
Kommentar und Verschlagwortung, soweit in den Anmerkungen nicht anders angegeben: Wolfram Boder (03.06.2016).